Das war 2014 – musikalisch zusammen gefasst

Irgendwie ist jedes Jahr ein besonderes. So auch 2014. Es ist viel passiert, es gab aber auch viel Alltägliches. Ich hatte wunderbare, einzigartige Momente und ein paar Erlebnisse, die nicht unbedingt eine Wiederholung brauchen. Nicht verwunderlich spiegeln sich die letzten zwölf Monate auch in meinen Musik-Posts wieder. Die folgenden drei Posts fassen das Jahr ganz gut zusammen:

Immer dieser Streß – muss das sein? Ja, manchmal geht es wohl nicht anders, aber ich kann es ganz gut ertragen, wenn es mir gelingt mit Abstand darauf zu schauen.

Traurigkeit, Sehnsucht, Hoffnung – das sind Wörter, die mich einige Zeit in diesem Jahr begleitet haben … und die passende Musik dazu von Chopin.

Freude gut, alles gut – wie so oft gab es viele Momente zum lachen und einfach nur freuen. Und zum Glück konnte ich diese Momente wieder voll genießen – wie schön.

Auf ein Neues in 2015.

Udo Jürgens heute gestorben

Heute ist im Alter von 80 Jahren ganz überraschend Udo Jürgens an einem Herzinfakt gestorben. Über 50 Jahre auf der Bühne, über 1000 komponierte Lieder und über 100 Millionen verkaufte Tonträger. Er war ein herausragender Entertainer. Wer jemals ein Live-Konzert von ihm gesehen hat, und sei es nur am Fernsehen, konnte seine Power und Begeisterung für die Musik erleben und das bis ins hohe Alter von 80 Jahren. Am Ende eines Konzertes war er bis auf´s letzte Hemd durchgeschwitzt. Kamillentee und weißer Bademantel gehörten ebenso zu ihm wie seine gesellschaftskritischen Töne im dunklen Anzug.

Seine Lieder leben weiter …

in the mood for music

Frédéric Chopin – Trauer, Sehnsucht, Hoffnung

Frédéric Chopin gilt als einer der besten Komponisten für Klaviermusik. Er hat besondere Musik geschrieben – besonders emotionale und, wie ich finde, innige Musik.Sein musikalisches Werk spiegelt sein Leben wider, das im Alter von 20 Jahren eine einschneidende Wendung erfuhr. Frédéric war nach Wien aufgebrochen, um einen Freund zu besuchen, als wenige Tage später in Polen der Novemberaufstand gegen die russische Besetzung begann. Aus der anfänglichen Empfehlung, zunächst in Wien zu bleiben, wurde später die bittere Gewissheit, dass er nie wieder in sein geliebtes Polen zurückkehren konnte – ein tiefer Schmerz, der ihn den Rest seines leider sehr kurzen Lebens (er starb mit 39 Jahren) nie wieder los ließ. Aber er war sicherlich auch ein optimistischer Mensch, zumindest ein Mensch mit einer tiefen Sehnsucht und Hoffnung, dass diese Wunde eines Tages wieder heilen würde.

Alice Sara Ott hat 2010 die neunzehn Walzer von Chopin unglaublich feinfühlig und nuanciert eingespielt – für meine Ohren eine Glanztat. In dem sehenswerten Video zur CD gibt sie eine Empfehlung von Chopin wieder, seine Musik im Dunkeln auf dem Klavier zu spielen, um wirklich die Stimmung nachzuempfinden. Nun ist seine Musik selbst in den dunklen Passagen nie depressiv, sondern eher von Trauer und Sehnsucht geprägt. Sicher ein Grund, warum man sie immer wieder hören kann. Und typisch Chopin: es gibt stets eine Wendung ins Positive, die Hoffnung, dass doch noch alles gut wird – oder die Erinnerung an eine schöne Zeit. Genau diese Stimmungswechsel bringt Alice Sara Ott mit ihrem Spiel phänomenal heraus. Meine Empfehlung für dunkle und helle Tage.