Heute hatten wir die traurige Pflicht meinen für mich sehr wichtigen Onkel Tona zu Grabe zu tragen. An solchen Tagen spürt man nochmal besonders, wie wichtig einzelne Menschen für das eigene Leben sind und was sie einem für den eigenen Weg mitgeben.
Der Trauergottesdienst war für mein Empfinden eine ganz bemerkenswerte Andacht, weil der Priester sich auf zwei Aussagen beschränkte. Zum eine auf die Endlichkeit unseres Daseins mit dem Satz: „Lebenszeit – die Zeit ist dein Schiff, sie ist nicht deine Bleibe.“
Zum anderen hat er ein Gedicht von Lothar Zanetti vorgelesen, dass mir sehr gut gefallen hat:
Wir kommen und gehen
Wir kommen und gehen
Wolken im Wind
wer kann es verstehen
wozu wir sind?
Wir kommen und gehen
Spuren im Sand
die Spuren verwehen
keinem bekannt
Wir gehen und wandern
wer treibt uns voran
von einem zum andern
wer zieht uns an?
Wir gehen und hoffen
gegen den Schein
die Zukunft ist offen
sind wir nicht sein?
Quelle: Lothar Zenetti, In Seiner Nähe. Texte des Vertrauens (Topos Plus 431) (c) Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 2002 (S. 148).
Zum Abschied von „meinem“ Onkel Tona der kleine und sehr schöne a-Moll Walzer von Frederic Chopin.