Wenn es mir schlecht geht, dann höre ich Bach. Danach geht es mir gut. So einfach ist das. Aber warum? Letztlich habe ich keine Ahnung warum das so ist, aber eines weiß ich: es „funktioniert“. Es fühlt sich so an, als ob die Musik von Bach alles, was bei mir aus dem Lot geraten ist, Stück für Stück wieder an die richtige Stelle rückt? Ich stelle mir das wie beim Defragmentieren einer Festplatte vor; alles was auseinander gerissen wurde wird wieder zusammen gesetzt, nach und nach mit erstaunlicher Präzision.
Eine meiner liebsten Bach-Aufnahmen ist die Einspielung der Goldberg Variationen von Simone Dinnerstein. Bereits die Aria, das erste Stück, ist etwas ganz besonderes. Sie spielt sie so viel langsamer als viele andere Pianisten und genau dadurch leuchtet sie die Musik auf eine ganz besondere Weise aus. Aber sie selber kann das in dem Video viel besser erklären, zum Beispiel, wie wichtig ihr die Stille zwischen den Noten ist. Viel Spaß dabei. Wenn ihr eine besondere CD sucht, die euch ein Leben lang begleiten kann, dann empfehle ich euch die Aufnahme der Goldberg Variationen von Simone Dinnerstein.